Unser Kurskonzept "Kinderschwimmen" im AquaSanum
Ebenso wie schon beim Babyschwimmen gibt es unter dem Begriff "Kinderschwimmen" allerlei Unterschiede bei den einzelnen Schwimmschulen - das fängt bei den Altersvoraussetzungen an und setzt sich bei der Auswahl des ersten Schwimmstils als auch der Gruppengröße, Kursdauer, Lernziele und Erteilung von Schwimmabzeichen fort. Daher möchten wir Eltern hier gerne einen genaueren Einblick in unser Konzept geben:
Altersvoraussetzung
Wir glauben, dass ein Kind frühestens ab dem Alter von 4 1/2 Jahren kontinuierlich (!) in der Lage ist, alleine ohne Eltern zum Kurs zu kommen und sowohl in seinen körperlichen wie geistigen Fähigkeiten, die Anforderungen eines solchen Lernprogrammes erfüllen zu können, ohne es hierfür mental, psychisch oder auch körperlich überfordern zu müssen. Als bekennende Fans von der Vermittlung "richtiger Botschaften" denken wir, dass ein Kind bis dahin am besten in Begleitung der Eltern zum Schwimmen kommen sollte!
Schnupperstunde
Vollkommen undenkbar scheint uns, das Kind einfach jemand Wildfremden an den Beckenrand zu stellen, damit es hier schwimmen lernt. Zum Schwimmen lernen gehört Vertrauen und sich sicher und wohl fühlen - sowohl für das Kind als auch die Eltern. Um also heraus zu finden, ob für das Kind das "Kinderschwimmen" und welche Kursstufe richtig sind UND um sich schonmal kennen zu lernen, führen wir für Alle, die nicht zuvor das Eltern-Kind-Schwimmen bei uns besucht haben, eine solche Schnupperstunde durch. So kann das Kind schon für sich feststellen, ob es sich wohl fühlt und gerne zum Schwimmen kommt; die Eltern gewinnen einen Eindruck, ob sie uns ihr Kind anvertrauen können und wollen und wir können richtig beraten, was aus unserer Sicht der richtige Kurs für das Kind ist, um ihm gerecht zu werden!
Erster Schwimmstil
Wir haben uns für das Brustschwimmen entschieden. Es gilt zwar zugegebener Massen als schwierigste Schwimmart. Dennoch will der Mensch sich vorwärts und vorausschauend fortbewegen. Deshalb haben wir uns für diesen klassischen Schwimmstil entschieden. Das Rückenschwimmen ist unser zweiter Schwimmstil, danach kommt das Kraulen. Auch von den Bewegungsabläufen und der kindlichen Entwicklung erscheint uns dies am sinnvollsten.
Gruppengröße
Wir schwimmen bei den "Pinguinen" (=KS-Anfängerkurs) mit max. 5-6 Kindern! Das gibt uns die Möglichkeit, dem einzelnen Kind viel Zeit zu widmen, sehr individuell begleiten zu können und erscheint uns auch hier wieder die richtige Botschaft. Schrecklich die Vorstellung, dass ein Erwachsener (Kursleiter) mit 10 oder mehr nicht schwimmfähigen Kindern alleine in einem für die Kinder tiefen Becken steht, oder?
Kursdauer
Unsere Kurse dauern in der Regel 10 Wochen mit 1 Schwimmstunde pro Woche. Das bedeutet, dass wir die Kinder kontinuierlich in ihrer Lernentwicklung begleiten können. Gerade für das frühe Kinderschwimmalter ist das eine zwingende Voraussetzung. Kinder, die schon etwas stabiler und dadurch körperlich "leistungsfähiger" sind, können in einem Intensivkurs, der nur 5-6 Wochen dauert, dafür aber 2 Schwimmstunden pro Woche hat auch gut aufgehoben sein.
Wichtig ist, dass ein Kind auch kontinuierlich an seinem Kurs teilnehmen kann, denn hier baut jede Stunde aufeinander auf! Eine regelmässige Teilnahme ist also wichtige Voraussetzung für den Erfolg.
Ein Irrglaube ist auch oft, dass ein Kind nach einem Kurs bereits sicher und stabil schwimmen kann; je nach Alter und Vorkenntnis werden hier die Grundlagen gelegt. Viele Kinder schaffen es auch bis zum Kursende, den geordneten Armzug/Beinschlag zu koordinieren und ohne zusätzlichen Auftrieb 1-2 Bahnen zu schwimmen. Aber genauso viele Kinder brauchen hierfür mehr Zeit oder müssen Unsicherheiten überwinden lernen.
Allen gemeinsam ist, dass man nach einem Kinderschwimmkurs noch Stabilisierung benötigt - und hierfür ist man am besten in einem Aufbaukurs aufgehoben.
Lernziel
Natürlich ist ein klar definiertes Lernziel, den Kindern das Schwimmen beizubringen! Aber für uns ist der Weg mindestens genauso wichtig wie das Ziel! Ein Kind muss nicht nur eine geordnete Schwimmbewegung lernen, um schwimmen gelernt zu haben, sondern auch den verantwortlichen Umgang am und im Wasser, die Rücksichtnahme auf Andere, die eigenen Grenzen erkennen u.v.m. All dies vermitteln wir Kindern im Rahmen unserer Kurse. Und dazu gehört zwingend, dass wir auch respektvoll und achtsam mit der Grenze des Kindes umgehen. Ein Kind soll lernen, sich richtig einzuschätzen; das kann es nur, wenn auch wir ohne Wertung, das Kind wahrnehmen und ihm hier bestmögliche Unterstützung darin geben, sich selbst entscheiden zu können (und nicht gezwungen zu werden!), eine Grenze zu überwinden.
Kommt ein Kind, das Angst vor dem Untertauchen hat, wird sich die Zeit, die es braucht, um schwimmen zu lernen daran orientieren, wieviel Zeit und Raum es benötigt, um sich auch unter Wasser sicher und wohl zu fühlen! Hat ein Kind DAS gelernt, bringt es viel mehr Sicherheit und Sicherheitsbewusstsein mit und hat eine viel höhere Schwimmkompetenz erreicht, als jeder Schwimmstil ihm vermitteln könnte!
Schwimmabzeichen
Oft kommen Kinder zum Kinderschwimmen und sagen: ich will das Seepferdchen machen. Antrieb hierfür ist meist, dass die beste Freundin oder Freund im Kindergarten das Abzeichen schon hat.
Und natürlich nehmen wir das auch ernst und begleiten ein Kind gerne auf diesem Weg. Aber für uns ist das kein erklärtes Lernziel. Schon gar nicht verteilen wir irgend ein Abzeichen, nur damit unsere Erfolgsstatistik stimmt.
Kommt ein Kind mit diesem "Auftrag" zu uns, so werden wir erst einmal mit dem Kind zusammen herausfinden, was für das Erreichen dieses Ziels notwendig ist und uns dann gemeinsam an die Arbeit machen. Kinder wollen sich ihre Ziele auch "verdienen" und das dürfen wir ihnen nicht vorenthalten, indem wir leichtfertig Abzeichen verteilen.
Auch hier nehmen wir unsere Verantwortung ernst und die Kinder wichtig!