Unser Kurskonzept "Babyschwimmen" im AquaSanum
Unter dem Begriff "Babyschwimmen" versteht fast jeder Kursanbieter etwas anderes. So haben auch wir unseren ganz eigenen Ansatz entwickelt, der inzwischen seit mehr als 14 Jahren als Fachfortbildung für medizinisch-pädagogische Berufsgruppen anerkannt und sehr erfolgreich unterrichtet und praktiziert wird.
Wir wollen dem Baby einen Erlebnisraum schaffen, den es in seinem eigenen Tempo und nach seinen eigenen Neigungen erfahren kann. Das bedeutet, dass wir Eltern & Kind nicht "entertainen", sondern Eltern zunächst die physiologisch richtigen Griffe und altersgerechten Übungen zeigen, damit sie sich wohl und sicher mit ihrem Baby im Wasser aufgehoben fühlen. Dem Baby wollen wir dabei ein Spielfeld zeigen, wo es zu seinen eigenen Bewegungsabläufen angeregt wird, ohne es von vorneherein in bestimmte Richtungen zu drängen. Schon ein neugeborenes Kind hat seine eigenen - ganz individuellen - Bedürfnisse in seiner Herangehensweise an neue Erfahrungen: manche Kinder beobachten oft sehr lange, bevor sie selbst ins Tun kommen, wieder Andere stürzen sich in jede Erfahrung ohne sich lange mit Beobachtungen aufzuhalten. Auf diese Besonderheiten wollen wir eingehen.
Ein babygerechtes Angebot im Wasser anzubieten, bedeutet daher für uns, auf alle zusätzlichen und unserer Meinung nach auch unnötigen Reize wie Musik oder Gesang zu verzichten, da hier schnell eine Reizüberflutung entstehen kann und die Babies in ihrer Aufmerksamkeit von der Wassererfahrung eigentlich nur ablenkt. Mit allen Haltungen und Übungen machen wir dem Baby (und natürlich den Eltern ☺) die passenden Balance- und Bewegungsangebote. Ein weiteres Ziel unserer Kurse ist, die Eigenständigkeit des Babies im Wasser zu unterstützen, indem es z. Bsp. lernt, sich selbst am Beckenrand zu halten. Durch geordnetes, d.h. medizinisch korrekt durchgeführtes (!) Tauchen wird auch der Unterwasserraum für das Baby erfahrbar und einschätzbar gemacht. Immer wieder machen wir dabei die Erfahrung, wie schnell ein Baby beginnt, sich eigenständig aus seiner alleinigen Kraft im/unter Wasser fortzubewegen, wenn es das Wasser "begriffen" hat. Gerade die langsame und achtsame Herangehensweise am Anfang fördert dies sehr stark.
Gemeinsame Gruppenspiele und Rituale setzen wir erst ein, wenn das Baby sich hierfür tatsächlich auch interessieren wird. Ein 10 Wochen alter Säugling begrenzt sich selbst auf die Verbindung zu Mama/Papa und das Wasser zu erfahren. Erst im Laufe der Zeit werden die anderen Menschen im Wasser interessant....
Ganz bewusst verzichten wir auf den Einsatz von Schwimmflügeln/Schwimmscheiben an den Armen; diese verhindern die natürliche Fähigkeit des Babies, sich auf dem Wasser auszubalancieren. Auch aus physiologischer Sicht sind Auftriebsmittel an den Armen eigentlich erst für Kinder geeignet, deren Rückenmuskulatur sich aufgerichtet hat (d.h. das Kind kann bereits sicher laufen!).
Wir finden diese Schwimmhilfen vollkommen ungeeignet - sowohl für Babies als auch für Kinder! In keinem unserer Programme werden daher solche Auftriebsmittel benutzt.
Erst wenn ein Baby soviel Sicherheit und Verständnis im und vom Wasser hat - und bereit ist (!) sich aus den sicheren Armen von Mama/Papa ein Stück fortzubewegen, setzen wir Auftriebsmittel ein. Aber auch hier ist uns wichtig, keine falschen Sicherheiten zu vermitteln. Das bedeutet, dass wir nur Auftriebsmittel verwenden, an denen das Baby sich selbst mitsichern kann und muss. Hier setzt bereits im frühen Alter ein Lern- und Bewusstseinsprozess ein, der einem Säugling die "richtige Botschaft" vermittelt und sowohl alters- als auch entwicklungsgerecht zu großer Eigenständigkeit im Wasser führt.
Unser Kursangebot baut aufeinander auf; wir teilen Kinder nicht nach Alter in Schwimmgruppen ein, sondern nach Wassererfahrung. Im Alter zwischen ca. 3-8 Monate beginnen alle Kinder mit dem sogenannten "Anfängerkurs", weil hier bestimmte Grundlagenerfahrungen gemacht werden, die für alle Kinder gleich sind. Babies, die erst spät mit dem Schwimmen beginnen, teilen wir - nach individueller Beratung - entsprechend ein. Der Reiz dieser (begrenzten) Altersdurchmischung liegt darin, dass Babies ab dem Moment, wo sie ihr Umfeld wahrnehmen und mit einbeziehen, sich auch orientieren. Dabei schauen die drei Monate alten Babies den größeren, vielleicht schon 5-6 Monate alten Babies ab. Umgekehrt ist immer wieder festzustellen, dass die "Großen" den kleineren Babies gerne zeigen, was sie können. Dies ist ein natürlicher Entwicklungsvorgang, den wir bewusst fördern wollen. Viel wichtiger bei der Kursauswahl erscheint uns, dass der Kurs zum Wach- und Schlafrhythmus des Kindes ausgewählt wird. Hier beraten wir die Eltern natürlich gerne bei Unsicherheit, welcher Kurs am besten passt.
Last but not least: im Mittelpunkt all unseres Tuns steht, die gemeinsame Freude & das Vertrauen im Wasser zu erleben!